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DeliA

Delir in stationären Altenpflegeeinrichtungen

Das Delir ist eine akute Erkrankung, die durch eine kognitive Störung der Aufmerksamkeit und des Bewusstseins gekennzeichnet ist. Sie entwickelt sich über einen kurzen Zeitraum, verläuft fluktuierend und stellt eine deutliche Veränderung gegenüber dem ursprünglichen kognitiven Zustand dar. Unbehandelt gilt das akute Delir als eine lebensbedrohliche Erkrankung, die mit verschiedenen negativen Outcomes assoziiert wird. Zu diesen zählen längere Verweildauern im Krankenhaus, eine Erhöhung von Sturzneigung, Dekubitusrisiko und Pflegebedarf sowie Verlust der Unabhängigkeit, Beschleunigung einer dementiellen Erkrankung und eine erhöhte Mortalität.

Das Projekt DeliA fokussiert die Bestimmung der Prävalenz des akuten Delirs in stationären Altenpflegeeinrichtungen, die Beschreibung des Bewusstseins von professionell Pflegenden und (Haus-) Ärzt*innen bezüglich der Erkennung und Prävention des akuten Delirs sowie die Entwicklung und Pilotierung eines E-Learning Tools für professionell Pflegende und (Haus-)Ärzt*innen. Mit der Entwicklung eines interaktiven und interdisziplinären E-Learning Tools wird das Ziel verfolgt, den Grundstein einer multimodalen Intervention zu entwickeln, die zu einer Verbesserung der Versorgung führt, in dem sie professionell Pflegende und (Haus-)Ärzt*innen in die Lage versetzt, gemeinsam einem Delir effektiv präventiv entgegenzuwirken und es früher und zuverlässiger zu erkennen.

Um die pflegerische und ärztliche Versorgung eines akuten Delirs in der stationären Altenpflege erheben zu können, werden in dem Projekt DeliA verschiedene Forschungsmethoden angewandt. Für die Erhebung und Bestimmung der Prävalenz des akuten Delirs sowie der Delir-Subtypen bei Bewohner*innen von stationären Altenpflegeeinrichtungen wird eine Prävalenzstudie durchgeführt. Die Einschätzung des (haus-)ärztlichen und pflegerischen Personals hinsichtlich der aktuellen Qualität der Versorgungspraxis (Prävention, Diagnostik und Therapie) eines akuten Delirs in stationären Altenpflegeeinrichtungen wird anhand von qualitativen Interviews erhoben. Des Weiteren wird die Entwicklung und Pilotierung eines interaktiven und interdisziplinären E-Learning Tools zum Thema „Diagnostik und Therapie eines akuten Delirs in Altenpflegeeinrichtungen“ für die Vertreter*innen der (haus-)ärztlichen und pflegerischen Berufsgruppen realisiert.

Die Abteilung für Allgemeinmedizin der Ruhr-Universität Bochum (AM RUB) wird im Rahmen des Projekts das Arbeitspaket 4 „Qualitative Interviewstudie mit Vertretern des (haus-)ärztlichen Dienstes und des Pflegedienstes stationärer Altenpflegeeinrichtungen“ realisieren. Ziel die Erhebung verlässlicher empirischer Daten zu pflegerischen und (haus-)ärztlichen Einschätzungen zur Versorgungspraxis von Prävention, Diagnostik und Therapie eines akuten Delirs in stationären Altenpflegeeinrichtungen.

Förderkennzeichen

01VSF20003

Ethik-Antrag (gestellt)

Wird nach Projektstart erstellt und bei der zuständigen Ethikkommission eingereicht.

Projektträger

G-BA Innovationsfonds
Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses

Projektlaufzeit

3 Jahre vom 01.08.2022 bis 31.07.2025

Ansprechpartner*innen

Projektleitung

Jun.-Prof. Dr. sc. med. Ina Otte 

Prof. Dr. med. Horst  Christian Vollmar

Dr. biol. hum. Romy Lauer
(Operative Projektleitung)

Projektmitarbeiter*innen

Dr. rer. medic. Theresa Sophie Busse

Chantal Giehl, M. Sc.

Kontakt:

Tel: (+49) 234 / 32-24956
delia-allgemeinmedizin@rub.de

Kooperationspartner*innen

  • Dr. Bernhard Holle, Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE), Standort Witten

  • Dr. Diana Trutschel, Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE), Standort Witten

Konsortialführung

  • Dr. Rebecca Palm, Universität Witten/Herdecke, Department Pflegewissenschaft
  • Prof. Dr. med. Petra Thürmann, Universität Witten/Herdecke, Department Humanmedizin