In Deutschland existieren große regionale Unterschiede in der Häufigkeit von Herzkatheter-Untersuchungen. Inwiefern diese Unterschiede auf ungleiche Morbiditätsstrukturen, auf Unterschiede in der Versorgung und den Behandlungsroutinen zurückzuführen sind, wurde in der KARDIO-Studie untersucht. In zwei Teilprojekten A und B wurden anhand von Routinedaten mehrerer Krankenkassen die Häufigkeit von Linksherzkatheter-Untersuchungen analysiert. Basierend auf diesen Ergebnissen wurde im Teilprojekt C die Versorgung der Patient*innen in Hoch- und Niedrigversorger-Regionen erforscht.
Rolle der Abteilung für Allgemeinmedizin:
Der Standort Bochum war am Teilprojekt C beteiligt und hat die Studiendurchführung in Herne übernommen. Dort wurden Patient*innen und Ärzt*innen befragt, um mögliche Einflussfaktoren auf den Einsatz der Linksherzkatheteruntersuchungen zu identifizieren. Daraufhin entwickelten die Ärzte/Ärztinnen mit Hilfe der Forscher*innen aus der AM RUB vor Ort Behandlungspfade für Patienten mit Symptomen, die für eine KHK sprachen (z.B. Brustschmerz). Eine Besonderheit war dabei, dass die beteiligten Akteure (Hausärzte, Kardiologen, Vertreter aus Krankenhäusern) selbst aktiv die regionale Versorgung und intersektorale Zusammenarbeit gestalteten.